Neben dem Baden im Wannenbad
in Badestuben war über die Jahrhunderte hinweg auch das Schwimmen
im Fluss beliebt und ist es auch noch heute.
Um dem allzu ungezügelten Wildbaden
Einhalt zu gebieten, wurden, von Seiten der Obrigkeiten, Badeplätze
am Fluss festgelegt und jedes Jahr aufs Neue angelegt und freigegeben.
Die schlichte Konstruktion und die wenigen Einrichtungen um den
Badeplatz herum, machten einen Aufbau an vielen Flussstellen möglich.
Es gab in Bamberg Flussbadeplätze gegenüber dem allgemeinen
Krankenhaus (heute Stadtarchiv), an der Elmer Spitze,
(nördliches Ende der Erba-Insel in Gaustadt, heute Standort
des DLRG) und am linken Regnitzarm im Hain.
Das Baden war zunächst allgemein den Männern
und Knaben vorbehalten. Es gab moralische Bedenken gegenüber
dem Erlernen des Schwimmens von Mädchen, auch hielt man dies
für unnötig, in Bezug auf die militärisch-männliche
Bedeutung des Schwimmens, sogar als unweiblich. Im Laufe des 19.Jhs.
änderte sich diese Haltung. Die bürgerlichen Frauen
forderten ihr Recht auf den Genuss des Schwimmvergnügens
ein. 1881 wurde in Bamberg eine Damenschwimmschule eröffnet.
Die städtische Schwimmschule wurde 1849
ins Leben gerufen, nachdem es zu dieser Zeit keine Miltärschwimmschule
in Bamberg gab aber das Bedürfnis nach Schwimmen und dem
Erlernen desselben groß blieb. Der Standort lag in der Nähe
des Badehauses im Theresienhain. Flussbadestelle und Badehaus
lagen somit dicht beieinander.
Die beiden ersten Schwimmlehrer, waren pensionierte Mitglieder
des Militärs. Die Konstruktionen waren einfach: schwimmende
Umrahmung aus Holz; Leinwände zwischen zwei Pfosten gespannt
galten als Sichtschutz. Die Schwimmschule war zu dieser Zeit eine
bürgerliche Einrichtung. Öffentliche Flussbäder
oder Badestellen für die einfache Bevölkerung lagen
außerhalb des Zentrums.
Immer wieder gab es über die lange Zeit
hinweg erregte Schreiben an den Magistrat der Stadt Bamberg, hinsichtlich
spärlich bekleideter Badender. Missfallensäußerungen
der Bürgerschaft über den Anblick von fast nackten Männern
soll folgendes Zitat von 1834 verdeutlichen:
Durch Badende in der neu errichteten Schwimmschule [Militärschwimmschule]
beim Krankenhause wird großes Aergernis erregt. Man bemerkt
Individuen, welche mit ordentlichen Schwimmhosen nicht versehen
sind, sondern lediglich nothdürftige Schambedekungen haben,
die sich zuweilen verrücken, und die Moralität sehr
gefährden. Wenn aber auch die Schwimmenden wirklich mit Beinkleidern
angethan sind, so bleibt der Anblick größtenteils nackter
Mannspersonen [
] unsittlich, und wird beim Herausgehen aus
dem flusse noch sittenbeleidigender weil im Hervortreten an das
Ufer die durchnäßten Beinkleider dem Körper ankleben,
und alle jene Theile, die im trockenen Zustande bedeckt sind,
beobachtet werden können. (Akte des Magistrats der
Stadt Bamberg. Die Militär-Schwimmschule, Schreiben
vom 23.Juni 1834 des Sekretärs Ohlmüller an den Magistrat
der Stadt; Mack, S.70/71, Anm.174)
Einige von den genannten Flussbadeplätzen
sollten sich noch im 20. Jahrhundert, großer Beliebtheit
erfreuen und das Hainbad ist für Liebhaber des Badens im
natürlichen Gewässer, nach wie vor eine nicht weg zu
denkende Stadtoase.
Informationen zu Bäder in Bamberg:
Luftä
Militärschwimmschule
Hainbad
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