Podiumsteilnehmer, von links: Klaus Kropf,
Baptist Kropf, Fritz Sitzmann, Hanns Steinhorst
Foto: Silke Heimerl/Museen der Stadt Bamberg
O-Töne aus dem moderierten Podiumsgespräch:
Hanns Steinhorst, geboren 1941, Stadtheimatpfleger
in Bamberg:
Seit wann gibt es überhaupt
Schleusen und zwar Kammerschleusen wie die Schleuse 100?
........
Raten Sie mal wie alt die älteste Kammerschleuse Deutschlands
ist?
................. Also ich hätte gedacht, kühn,
16. Jhd.
............... Zu meiner Überraschung habe
ich dann herausbekommen, das die älteste Schleuse in Deutschland,
im Steglitzkanal ... von 1398 ist, hat mich total überrascht.
Als Heimatpfleger würde
ich mir wünschen, dass es (das Wärterhäuschen
an der Schleuse 100) genutzt bleibt, und zwar schonend genutzt
................ was mir leid tut ist, dass das Schleusenwärtergehilfenhaus
........... hinter Bäumen verschwunden ist, da sollte
es eine Blickachse geben
.......... auch das dieser Zweiklang
erhalten bleibt.
Baptist Kropf, geboren 1928:
Da ist halt gefahren worden
von Früh bis Nacht und da in Nürnberg nauf, da hat
mancher Schleusenwärter, der hat dann drei bis vier Schleusen
bedienen müssen. Das war ja kein großer Weg, wenn
er ein Fahrrad gehabt hat, praktisch hat er ja mitlaufen können.
Fritz Sitzmann, geboren 1947 ist
am Kanal aufgewachsen und der Ludwigskanal liegt ihm auch noch
heute im Rentenalter am Herzen:
Meine schönsten Erinnerungen
sind das Schlittenfahren am Kanaldamm.
..... mich freut
jetzt ganz besonders, dass noch ein kleines Stück in direkter
Nähe des Kindergartens in Neuses ist und jetzt die Kinder
in Neuses genauso Schlitten fahren wie ich damals.
Nach dem 1. Weltkrieg haben
sie mir berichtet, da waren die Pferde rar gewesen, da mussten
die Frauen und die Schiffer ihre Schiffe selber ziehen, das
war ein harter Job gewesen.....
Klaus Kropf, Archivar der Unteren
Schiffer- und Fischerzunft Bamberg:
.....dieses Privileg,
mit dem Kanal aufzuwachsen zu können
...........
das finde ich ganz toll und so habe ich auch vor einigen Jahren
meinen Söhnen, die jetzt 21 und 19 sind, habe ich dann
beigebracht wie man mit der Schleuse 100 schleust, denn das
ist gar nicht so einfach, und ich habe es ihnen so gelernt wie
es mein Vater mir gelernt hat und ich hoffe das dann auch meine
Enkel
......... dann auch dieses Privileg haben mit einem
alten Kanal, einem historischen Denkmal, richtig zu leben, also
nicht nur anzuschauen sondern es auch zu nutzten, zur Fischerei
zu nutzen, so wie wir es heute tun und das ist eine einmalige
Sache in Bamberg.