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Der Walsdofer Judenfriedhof
Der Walsdorfer
Judenfriedhof befindet sich auf der Straße nach Steinsdorf-Schönbrunn.
Er ist etwa 20m lang und auf ein nach Osten zu abfallendes Gelände
gebaut. Das eiserne Eingangstor ist mit zwei Betonpfosten versehen auf
denen eine Inschrift in Hebräisch und Deutsch zu lesen ist: "Der
Eingang zum ewigen Leben ist dies, es schwingen die Seelen zum Paradies,
die Hüllen schlummern in Gräbern süß"
Im Mittelpunkt des Friedhofes steht das Leichenhaus, das 1742 erbaut wurde.
Eine besonderer Punkt ist eine alte Eiche, die etwa 300 Jahre alt ist
und einen Umfang von 5,50 Meter hat und 20 Meter hoch ist.
Besondere Symbole, die man häufig auf Grabsteinen findet sind die
Segnenden Hände, die auf einen Rabbiner deuten. Eine Kanne dient
als Zeichen der Zugehörigkeit zum Stamm Levi. Ebenso findet man Schofahörner
auf Grabsteinen. Mit diesem Instrument wurde vor dem Gottesdienst und
besonders an hohen Feiertagen in der Synagoge gespielt.
Die Gräber auf jüdischen Friedhöfen werden nicht aufgelassen,
sie sind Ruhestätte für die Ewigkeit.
1985 zählte man auf dem Gelände des Friedhofes 1086 Gräber,
das älteste darunter stammt aus dem Jahre 1632, das jüngste
von 1909.
Walsdorf besaß außerdem eine Synagoge, ein Gemeindehaus und
eine Tauche. Der Friedhof wurde 1831 geschändet, im Dritten Reich
passierte dies zweimal.
Autorin: Kristina Vogel
Quellen:
Guth, Klaus: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken,
Bayerische Verlagsanstalt Bamberg 1988
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