Koscheres Essen im Judentum

Ein guter einleitender Gedanke, welcher uns die Eigenart der Juden zum Essen genauer beschreibt, wäre folgende Aussage: "Die Speisegsetze erziehen uns dazu unsere Lust zu meistern."(Maimonides)

Was bedeutete der Begriff "koscher"?
Koscher kommt aus dem Hebräischen und bedeutet frei übersetzt "rein","tauglich" oder auch "geeignet". Mit dieser Reinheit ist nicht die hygienische Sauberkeit oder die biologische Frische eines Lebensmittels, sondern die religiöse Aussage der Tora gemeint, welche im Kaschruth genauer beschrieben sind. Ein Jude benennt ein Lebensmittel das nicht koscher ist "trefe" oder "tame", was unrein bedeutet.

Warum koscheres essen?
Der Brauch von koscherem Essen entstand um die Heiligkeit von Körper und Seele zu bewahren und diente dem Volk Israel sich von anderen Religionen zu unterscheiden.

Koscheres Essen am Beispiel von Tieren

Eigenschaften von koscheren Tieren
Damit ein Tier koscher ist, muss es bestimmte Kriterien erfüllen. Säugetiere müssen zweigespaltene Hufen haben und Wiederkäuer sein. Wassertiere müssen Schuppen und Flossen haben.
Die Vorschriften zum Verzehr von Vögeln sind lückenhaft überliefert, somit darf nur Geflügel gegessen werden von dem ausdrücklich überliefert ist das es koscher ist.

Regeln bei der Zubereitung
Die Schächtung (rituelle Schlachtung) muss nach Regeln, die im Talmud und im Schulchan Aruch festgehalten sind, durchgeführt werden. Dies darf nur ein sogenannter "Schochet" (koscherer Metzger) mit jahrelanger Ausbildung ausführen.
Zu Beginn wird dem Tier mit einem schnellen Schnitt die Halsschlagader durchtrennt, dadurch soll ein rascher Tod herbeigeführt werden, was die Qualen des Tieres vermindern und die Grausamkeit verringern soll. Danach wird das Tier zum Ausbluten aufgehängt. Das Ausbluten wird dadurch begründet, dass Juden kein Blut essen dürfen, weil es für sie die Seele des Tieres ist. Darauf folgt die Bedika (Fleischbeschauung), bei der das Fleisch auf Makel untersucht wird. Diese würden es "trefah" machen, was bedeutet, dass es ein Schaden wäre, welcher das Fleisch zum Essen ausschließen würde.
Zuletzt werden Nerven und bestimmte Sehnen am Hüftgelenk abgetrennt und das "Chelev" (Fett- und Talgschicht) entfernt, da all dieses nicht mitgegessen werden darf.
Bevor man das Fleisch kocht muss man es mehrmals spülen und salzen, einmalig eine halbe Stunde einweichen lassen in Wasser und auf ein Gestell mit Löchern legen, damit das restliche Blut rauslaufen kann.
Beim Braten muss es zuvor und danach gespült werden.

Es gibt noch viele weitere Regel zur Zubereitung, Aufbewahrung, Verzehr und Zusammenstellung.
Einige Beispiele:
· Milch- und Fleischprodukte dürfen weder auf demselben Geschirr zubereitet und serviert, noch im gleichen Wasser gesäubert werden.
· Zwischen dem Verzehr von Milch und Fleisch muss eine Zeitspanne, von der es mehrere Definitionen gibt, eingehalten werden.
· Bei der Zubereitung von Käse muss ein Rabbiner/rabbinischer Rat zur Überwachung dabei sein.
· Eine Frucht eines Baumes aus den ersten drei Jahren darf weder gegessen, noch darf sie weiterverarbeitet werden.(Man nennt diese Frucht "Orla").
· Wein,welcher von Nicht-Juden hergestellt wird darf von gläubigen Juden nicht getrunken werden.

Diese Regeln werden nur von sehr gläubigen Juden vollkommen strikt befolgt, da es sehr schwer ist sie in den normalen Alltag einzubauen.

Autoren:Laura Abbate, Julia Daunderer

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