MARIA LERCH - Eine akustische Zeitreise

Beim bundesweiten Multimedia-Wettbewerb "Schule@Museum" hat das Projekt "Frauenleben gestern und heute" in der Altersgruppe 14-16 Jahre den 1. Preis belegt. Neben einer Trophäe und einer Urkunde umfasste der Preis die Möglichkeit in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk eine "akustische Zeitreise" aufzunehmen. Vom 12. bis 14.02.07 haben wir uns gemeinsam mit Heike Zimmermann vom Bayerischen Rundfunk auf die "Reise" begeben.

Zunächst einige Eckdaten zum Leben von Maria Lerch:
Geboren wurde sie am 25.01.1884 in Abtsgmünd, Kreis Aalen in Württemberg. Nach der Volksschue ging Maria Lerch in die Mädchenoberschule nach Rheinberg bei Geilingen und schloß dort mit der Mittleren Reife ab. Von 1904-1906 verbrachte sie in Vorbereitung auf das Studium in Biberach. 1906 begann sie ihr Studium an der Kunstgewerbeschule in München. Nach 8 Semester legte Maria Lerch das Staatsexamen als Zeichenlehrerin ab. Ihr Interesse galt vor allem der Bildhauerei. Dieses Fach belegte sie bei Prof. Jakob Brandl. Sie unternahm Studienreisen nach Griechenland, Türkei, Paris, Italien.

1915 kam Maria Lerch als Turn- und Zeichenlehrerin an die Höhere Mädchenschule nach Bamberg. Sie war als Zeichenlehrerin bliebt und verhielt sich den Schülerinnen gegenüber loyal. Wohnung und Atelier hatte die Bildhauerin in der "Alten Schmiede" in der Alten Hofhaltung. Sie arbeitete mit Wachs, Gips, Stein und Ton. Es sind Grab-, Kriegerdenkmale und Heiligenfiguren in unerschöpflicher Fülle entstanden. Ein tief religiöser Zug, der Maria Lerchs künstlerisches Schaffen beseelte, prägte fast alle ihre Werke. Sie hatte Ausstellungen in München, Regensburg, Bamberg, Bayreuth und München.

1944 verließ sie den Schuldienst und arbeitete fortan freischaffend. 1945, nach der Besetzung Bambergs durch die Amerikaner, war Maria Lerch kurze Zeit Leiterin der Abteilung "Bildhauerei" an der amerikanischen Kunstschule in der Villa Concordia. Die Kunstschule bestand ca. 1,5 Jahre.

Die Krönung ihrer künstlerischen Laufbahn war der Kreuzweg in der Katholischen Kirchengemeinde St. Kunigunde in Bamberg. Maria Lerch war zu diesem Zeitpunkt bereits 71 Jahre alt, als sie das Kunstwerk schuf.

Zu ihrem Freundeskreis gehörte der Kunstmaler Otto Boveri (=> siehe Porträt im Historischen Museum) und der Graphiker Alfred Heinz Kettmann.

Maria Lerch starb am 13.05.1962 im Bürgerspital zu Bamberg. Ihre Grabstätte befindet sich im Städtischen Friedhof in Bamberg. Das Stadtmuseum Herzogenaurach kaufte den Nachlass der Bildhauerin auf. Im Stadtmuseum ermöglicht eine Inszenierung einen Blick in das Atelier der Bildhauerin.

Die Tonaufnahmen zu Maria Lerch sind hier als mp3- Download zur Verfügung. Zum Abhören der mp3-Datei benötigen Sie den Mediaplayer oder ein Soundprogramm.

 
Kennen Sie Maria Lerch? (296 KB)
Bildbeschreibung (1,12 MB)
Stadtmuseum Herzogenaurach (3,34 MB)
Kiliansbrunnen (684 KB)
Interview mit dem Bamberger Maler und Graphiker Alfred Heinz Kettmann, er war ein Kollege von Frau Lerch (2,29 MB)
Interview mit Frau Erika Lenk, einer ehemaligen Schülerin von Frau Lerch (1,73 MB)
 
Fotoalbum der Zeitreise:
Besichtigung des Kiliansbrunnen in Herzogenaurach
Bildbeschreibung im Historischen Museum Bamberg
Recherche im Nachlass von Maria Lerch im Stadtmuseum von Herzogenaurach. Links außen ist Heike Zimmermann, BR-Redakteurin in Akten vertieft.
Im Nachlass von Maria Lerch befinden sich u. a. Skizzen aus ihrer Studienzeit. Frau I. Lederer M. A. (Museumsleiterin) erläutert das Material.
Intensives Abhören der Tonaufnahmen
Heike Wolf und Heike Zimmermann mit Ramona beim Tonschnitt
Intensives Abhören der Tonaufnahmen
 
Tonaufnahmen im Studio Franken in Nürnberg (Bayerischer Rundfunk)
Einspielen der Aufnahme - mit Barbara der Tontechnikerin mit den flinken Händen
Dichtes Gedränge im Tonstudio
Gespannte Neugierde und kritische Selbstreflektion
Live dabei - Sendung im Studio Franken